Wer das „Tor zur Nordsee“ erleben möchte, muss nach Sondervig reisen.
Das hübsche dänische Städtchen blickt auf eine lange Tradition als Badeort zurück und liegt unmittelbar an der Nordsee im Norden des Ringkobing Fjordes. Doch obwohl Sondervig als Badeort schon um das Jahr 1800 bekannt war, konnte sich zu dieser Zeit noch niemand vorstellen, Touristen ein Bad in der wilden Nordsee zu erlauben. Noch bis in die 1930iger Jahre durfte man sich nur mithilfe bestimmter Sicherheitsmaßnahmen in den Nordseewellen erfrischen. So wurde ein Seil um den Bauch des Badegastes gebunden, während das andere Seilende an einem Anker befestigt war, bevor man in die Fluten steigen durfte. Auch badeten Damen und Herren anfangs getrennt. Zu Beginn der 1920iger Jahre entwickelte sich schließlich ein Boom im Bau der Sommerhäuser auf Holmsland Klit, der Sandzunge, die den Ringkobing Fjord von der Nordsee abteilt.
Direkt hinter den üppigen Dünen von Sondervig erschließt sich, was die Dänen mit dem „Tor zur Nordsee“ meinen, denn dann liegt den Urlaubsgästen von Sondervig ein herrlicher Strand, an dem die Wellen der Nordsee ihr Spiel treiben zu Füßen. Stundenlang kann man hier spazieren gehen und sich unterwegs nach Muscheln oder vielleicht sogar Bernsteinen bücken. Die Stimmung ist besonders abends schön, wenn die Sonne den Himmel in verschiedene Rottöne taucht, ehe sie sich bis zum nächsten Morgen verabschiedet. Das gesunde Reizklima lockt auch fitnessbegeisterte Urlauber an, die den Strand zum Joggen nutzen.
Ein Reiterhof liegt in der Nähe von Sondervig auf dem Islandpferde für einen Ausritt am Strand gemietet werden können. Im Ort gibt es Gelegenheit Tennis oder Bowling zu spielen und natürlich ist die Gegend ideal für Wander- oder Radausflüge. Eine besondere Empfehlung ist der Radweg, der Sondervig mit Ringkobing verbindet, weil er eine interessante Geschichte hat und nicht an einen Weg oder eine Straße gebunden ist.
Das Rad war in Dänemark schon relativ frühzeitig ein beliebtes Fortbewegungsmittel. So plante der Fremdenverkehrsverein, die beiden Orte bereits um 1918 durch einen Radweg zu verbinden. Das Problem waren die finanziellen Mittel. Letzten Endes erwies sich die Instandhaltung ebenfalls als recht teuer, sodass die Passage zeitweilig kostenpflichtig wurde und sogar ein Wegegeldkontrolleur zu Einsatz kam. Mittlerweile ist dies nicht mehr der Fall. Wer lieber shoppen geht, kommt in Sondervig ebenfalls nicht zu kurz. Zwischen Kunst und Markenartikeln finden sich viele Möglichkeiten, durch gemütliche und gut ausgestattete Geschäfte zu bummeln. Zwischendurch kann immer wieder Rast in Cafés oder Restaurants gemacht werden, um ortstypische Köstlichkeiten zu probieren. Fischgerichte sind bei der Nähe zum berühmten Fischerstädtchen Hvide Sande selbstverständlich. Unbedingt sollte man an der „Leine“ getrockneten Fisch probiert haben.
Wenn die Nordsee einmal nicht zum Baden einlädt, kann man sich im Sondervig Badeland austoben. Neben einem türkischen Bad erwartet die Gäste auch eine Sauna. Für die Kleinen gibt es ein Kinderbecken. Passionierte Golfer können auf dem Holmsland Klit Golfplatz trainieren. In jedem Jahr findet das Strandskulpturenfestival statt, zu dem meisterhafte Sandarchitekten aus den verschiedensten Ländern der Welt anreisen. Der Stadil Fjord bietet zauberhafte Natureindrücke. Neben den Kurzschnabelgänsen, die einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Spitzbergen einlegen, lassen sich viele weitere interessante Wasservögel beobachten.